Interview: Marlo Ortiz – Verbesserte Herstellung des M.A.S.-Prothesenschafts dank CAD/CAM

13 July 2020

Marlo Ortiz entwickelte in den 2000er Jahren den M.A.S.-Prothesenschaft (Marlo Anatomical Socket), der das sitzbeinumgreifende Schaftsystem revolutionierte. Seitdem hält der renommierte mexikanische Orthopädietechniker Vorträge und Schulungen auf der ganzen Welt. Auf den Rodin4D User Days im Februar 2020 erklärte er, wie der Victor-Roboter sein Arbeitsfeld erweitert.

Beinprothese: ausreichende Berücksichtigung der Anatomie

In seinem Vortrag auf den User Days zeigte Marlo Ortiz, warum manche Schäfte abgelehnt werden oder Verletzungen für den Patienten verursachen. „Die Form des Schafts muss die kräftigen Muskeln mit einbeziehen und sie gut in der Prothese positionieren. Die häufigsten Probleme, die ich bemerke, rühren daher: Der Fachpraktiker berücksichtigt die Anatomie des Patienten nicht ausreichend, was zu Hautirritationen führt.“ Der Schaft, der den Stumpf entweder direkt oder über eine Hülse aufnehmen soll, muss bequem und leicht zu positionieren sein und stabil auf dem Stumpf sitzen.

Die beiden anderen Fehler, die Marlo Ortiz festgestellt hat, betreffen häufig die Vermessung und die Einhaltung des Anpassungsprotokolls. Die M.A.S.-Technologie mit sitzbeinumgreifendem Schaft sieht eben ein genaues Protokoll zum Vermessen, Abformen und Modifizieren vor. Für die Herstellung nutzt Marlo Ortiz seit mehreren Jahren den Victor-Roboter von Rodin4D. Er wurde entwickelt, um Trägermaterialien aller Art zu fräsen, und ist an die neueste technische Entwicklung von Marlo angepasst. Um den Patientenkomfort zu erhöhen und insbesondere die Auswirkungen von Schweißbildung zu reduzieren, wird nunmehr HTV-Silikon verwendet, das leistungsfähiger ist als Kunststoff.

Der Victor-Roboter setzt neue Maßstäbe

„Meine M.A.S.-Lösung hat sich verbessert, seitdem ich sie mit CAD/CAM verbinde, ich habe die Schaftfertigung besser unter Kontrolle“, sagt er. „Der Victor-Roboter ist mir eine große Hilfe. Ich habe eine Modell-Bibliothek mit etwa 16 verschiedenen Formen erstellt, so dass es sehr einfach ist, ein digitales Modell aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten. Man kann die Anpassung und Modifikationen vornehmen, ohne den Schaft zu wechseln.“

Immer auf der Suche nach neuen Entwicklungen entdeckte Marlo auf einer AOPA-Messe in Vancouver die CAD/CAM-Lösungen von Rodin4D. „Die Rodin4D-Technologie hat mich sofort interessiert, denn mein Modell ist mathematisch und kompatibel mit dem Victor-Roboter.“

Seiner Ansicht nach ermöglicht CAD/CAM jedem Fachpraktiker, seine eigene Arbeitsweise beizubehalten und gleichzeitig Zugang zu umfassenderen Funktionen zu haben, was die Personalisierung anbelangt. „Mit CAD/CAM hat man mehr Möglichkeiten, als ich es mir je vorstellen konnte. Die Schnittstelle Mensch/Maschine ist einfach. Die Benutzer hatten keine Schwierigkeiten bei der Einarbeitung. Durch die Kombination der beiden Technologien M.A.S. + Victor setzen wir neue Maßstäbe. Wir bieten unseren Patienten mehr Ästhetik, Unterstützung, Komfort und Bewegungsfreiheit. Dieser Roboter kann Formen, die mit 3- oder 4-Achs-Systemen nicht zu realisieren sind, schneller und präziser fräsen.“

Bei den User Days projiziert Marlo für seine Orthopädietechniker-Kollegen Videos auf die Leinwand, die Menschen mit Prothesen zeigen. Sie treiben Sport, laufen, gehen geradeaus, ohne abzuweichen. Ihre Prothese erfüllt ihre Aufgabe voll und ganz: ihnen ein normales Alltagsleben zu ermöglichen.

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